Markus - Tetraspastik - Cerebral Parese durch Sauerstoffmangel bei der Geburt

Mein Name ist Markus K. Ich bin 27 Jahre alt und Tetraspastiker. Tetraspastik bedeutet für mich eine Beeinträchtigung meiner Bewegungsfähigkeit, d. h. ich kann nicht alleine laufen und für die alltäglichen Dinge des Lebens brauche ich Hilfe.

Kurz zu meiner Person: Grund- u. Hauptschule habe ich in Königsbrunn besucht und anschließend meine Berufsausbildung zur Bürokraft im Spastiker-Zentrum München abgeschlossen. Zur Zeit bin ich arbeitssuchend.

Seit Mitte der 90er Jahre sitze ich nun in einem Elektro-Rollstuhl. Da habe ich auch mit dem Elektro-Rollstuhl-Hockey angefangen. Zuerst bei den Red Monsters in Augsburg. Dann im Zuge meiner Ausbildung kam ich zu den. Munich-Animals, wo ich auch heute noch aktiv bin. Die Mannschaft gehört zum TSV Forstenried.. Wir sind 10facher Deutscher Meister. Seit letztem Jahr gibt es auch eine 1. und 2. Bundesliga für Elektro-Rollstuhl-Hockey.

Gleichzeitig spiele ich auch seit ca, 2 ½ Jahre in der deutschen Nationalmannschaft. Mit dieser wurde ich vor zwei Jahren Vize-Weltmeister in Helsinki und letztes Jahr Vize-Europameister in Rom. Hier wurde ich auch zum besten Torhüter des Turniers gewählt.

Mein Wunschziel war es einmal ein Endspiel gegen Holland zu gewinnen. Dieses Ziel hatte ich auch noch, als ich zum Biotechnologie Forschungszentrum in Blankenheim kam. Es stand für mich an erster Stelle auf meiner "Wunschliste an das Leben". So kam ich nach Blankenheim und wollte noch besser werden.

Durch einen Querschnittpatienten, dem ich während einer Therapiestunde begegnet bin, habe ich begriffen, dass es noch etwas anderes gibt. Etwas, dass bisher auf meiner Liste ganz unten stand, nämlich aus diesem Rollstuhl heraus zu kommen. Zu begreifen, dass dies möglich sein kann, war für mich ein ganz schön hartes Stück Arbeit – denn ich kannte und kenne das Gefühl nicht, sich alleine und frei zu bewegen. Wie sollte ich mir es dann vorstellen? Ein Sieg gegen Holland oder auch nicht, dass wäre ein kurzes vorübergehendes Ereignis. Aus dem Rollstuhl raus, das wäre ein Ereignis für mein ganzes Leben.

Gerne wäre und würde ich mehr durch Blankenheim fahren – doch für einen Rollstuhlfahrer fast unmöglich. Das Kopfsteinpflaster rüttelt und schüttelt einem ganz durcheinander und für diejenigen, welche auf den "normalen" Rollstuhl angewiesen sind, ist es noch schlimmer. Auch für die, die dann schieben müssen. Vielleicht könnten Sie an dem Zustand der Straßen etwas ändern?